Montag, 28. November 2011

Was ist denn bitte Sinn und Zweck vom Lachyoga?

Yoga ist eine indische Lebensphilosophie und Körperarbeit,um das Wohlbefinden zu steigern und im Hier und Jetzt zu leben. 
Lachyoga (Hasya-Yoga oder auch Yogalachen) ist eine Form des Yoga, bei der das grundlose Lachen (Sanskrit hasya) im Vordergrund steht. Es hat eine lange Tradition, das Lachen durch die Präsenz des Lachens in der Zeit die Gedanken befreit und Platz für Neues erschafft. Und auch das die Organtätigkeit mit einem " Herablächeln zu den Organen", also mit der Achtsamkeit die Selbstheilungskräfte unterstützt werden sollen.

Die Begründung einer Lachtherapie ist im Selbstversuch von Norman Cousins bereits beschrieben worden. Anfangs der Siebzigerjahre erkrankte er an einer Spondylarthritis. Diese Erkrankung war mit sehr starken Schmerzen verbunden und hatte eine denkbar schlechte Prognose. In seinem autobiographischen Krankheitsbericht geben ihm die Ärzte eine Überlebenschance von 1:500 an. Er kannte Berichte aus wissenschaftlichen Zeitschriften, in denen der unheilvolle Einfluss von negativen Gemütszuständen auf das innersekretorische System des Menschen beschrieben wurde. So versuchte er den Umkehrschluss: Er bemühte sich systematisch, sich zum Lachen zu bringen, indem er sich lustige Filme vorführen oder witzige Bücher vorlesen ließ. Dabei stellte Cousins bald fest, dass seine Schmerzen weitgehend nachließen, nachdem er etwa zehn Minuten lang intensiv gelacht hatte. Außerdem konnte er danach mindestens zwei Stunden problemlos schlafen. Diese subjektive Erfahrung wurde bald durch spezifische Tests zur Ermittlung des Entzündungsgrades im Bereich der Wirbelsäule bestätigt. Denn es kam zu einer signifikanten Abnahme der sogenannten Sedimentationsrate nach jeder einzelnen „Lachkur“.

Die heutigen Gelotologen (Lachforscher) haben dafür mittlerweile eine Erklärung gefunden: Beim Lachen werden bestimmte körpereigene Hormone, die sog. Katecholamine Adrenalin und Noradrenalin, in den Blutkreislauf ausgeschüttet. Sie rufen eine wirksame Entzündungshemmung hervor. Die unglaubliche Geschichte löste eine wahre Forschungswelle aus und führte zum Entstehen einer neuen Wissenschaft, der Lachforschung (Gelotologie), die sich mit dem Entstehen und der Wirkung des Lachens auf Körper und Geist beschäftigt.( Quelle Wikipedia)

Die Entstehung von Lachyoga hat diesen wissentschaftlichen Hintergrund und ist in Indien von einem Arzt,Dr. Mandan Kataria und seiner Frau , einer Yogalehrerin, aus Mumbai für seine Patienten ins Leben gerufen worden. Es soll allen ermöglicht werden die Vorzüge des Lachens zu genießen und er erfand zwangsläufig ein eigenes System, um wertefrei ins befreiende Lachen zu kommen. Der Erfolg in Indien und mittlerweile weltweiten Lachyogaclubs bestätigen den Erfolg seiner Arbeit. Auf seiner internationalen Internetseite berichten viele Leute über die positiven Auswirkungen auf ihr Leben. Das anfänglich künstliches Lachen soll in echtes Lachen übergehen. Durch das Biofeedback zwischen Hirnarealen und Körper lässt sich aber eben schon zu Beginn des künstlichen Lachens die positiven Effekte, wie die Ausschüttung von Endorphinen nachweisen.

Die Lachyogaübungen sind eine Kombination aus Klatsch-, Dehn- und Atemübungen, verbunden mit pantomimischen Übungen, die zum Lachen anregen. Über den Augenkontakt und spielerische Elemente soll es den Menschen erleichtert werden, vom zunächst willentlichen in das freie Lachen und in einen Zustand kindlicher Verspieltheit (engl: childlike playfullness) zu gelangen. "Fake it, until you make it" (frei übersetzt: "Tu so als ob, bis es Du es wirklich tust") ist eine praktische Anweisung in Lachyoga-Übungsstunden.
Durch die anschließende Lachmeditation wird das freie Lachen initiiert, wobei die Matten sternförmig im Kreis liegen und die Köpfe dicht beieinander. Durch diese Verbindung ist der "Wir sind alle Eins"- Gedanke praktisch erfahrbar gemacht. Die unterschiedlichen Klänge vom Lachen und die Nähe bringen einen unweigerlich mit zum Lachen.
Manchmal gibt es ruhige Phasen die sich mit ansteckendem Gelächter abwechseln.

Es ist kein Zwang mitzulachen,man achtet die Persönlichkeit des Einzelnden. Denn es gibt einen Entscheidungsgrund, das derjenige bei einer Lachyogastunde dabei ist. Und es ist vielleicht zuerst ungewohnt bis man das Vertrauen zu etwas völlig Neuem gefasst hat.
Erwachsene die tanzen, sich lachend begrüßen oder fröhlich pantomimische Übungen mitspielen, das ist ein Anblick, den man "draussen" vielleicht als dümmlich abstempelt.
In einer Lachyogastunde wird die Gemeinschaftlichkeit gefördert und die Teilnehmer wertefrei geachtet und spielerisch an die Übungen herangeführt. Das gemeinsame "kindlich sein dürfen" ist in einem gemeinsamen geschützen Rahmen, um seine eigene Kreativität, Freude und Gelassenheit wieder zu finden.
Über sich selbst zu lachen und über Dinge, die nicht so gut laufen wertefrei gemeinsam "zu belachen" befreit den Geist, Körper und auch die Seele.
Eine Lachyogastunde ist keine Therapiestunde, wo die Dinge einzelnd aufgearbeitet werden, sondern nur Übungen mit Beispielszenen, wie die Verrichtung von unliebsamer Arbeit, oder Problemen die lachend entlassen werden. 
Lachyoga fördert das friedliche Miteinander und distanziert sich ausdrücklich von Diskriminierung, Zynismus, Sarkasmus und Ironie.

Von Lachyoga abgeraten wird unter anderem bei Angina Pectoris, Zwerchfellbruch, nicht kontrolliertem Bluthochdruck, Inkontinenz, Bandscheibenvorfall, Aneurysma, Glaukom, Rippenbrüchen, sowie bei schwerem Depressionsverlauf oder Einnahme von Psychopharmaka. Ausgeschlossen ist die Teilnahme am Lachyoga weiterhin bei akuten Atemwegs- und Viruserkrankungen, Borderline-Störung, Bipolarer Störung und Schizophrenie.

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