Samstag, 22. Oktober 2022

Bali- Hau ab und komm nie wieder

 


Erstmal Hallo, ich bin Simone. Diesen Blog habe ich ewig nicht mehr beschrieben, aber doch zeigt es mir meine verzweifelten Versuche andere zu beeindrucken- und vielleicht Andere und mich zu bereichern.. Mit nutzlosen Wissen wie mir scheint, aber es macht unglaublich viel Eindruck in was für Hypnosen man sein Geist bringt und sich selbst überzeugt.Wir haben jetzt ja keine Blogs mehr das ist Oldschool. Heutzutage zieht man komische Grimassen und versucht irgendein Gerede von einem Komiker noch komischer zu machen indem man sich filmt und die Lippen synchronisiert..das ganze auf Tiktok, oder man springt ins Bild und tanzt als ob es kein Morgen gäbe. Bücher überleben auch nur in epischen Lovestories oder viel Science Fiction.Vielleicht bin ich mit meinen mittlerweise 55 Jahren zu überrascht, das ich doch eine dieser Kritiker werde und von Jugend fabuliere.

Wenn man älter wird hat man auch diese Symptome ab 45, die man genau im Visier hat.Und ebenso habe ich schon mit 25 begonnen mir zu schwören, einer dieser athletischen Hippieomas zu sein, die einfach nicht alt aussehen. Zeitweise habe ich immer Sport gemacht und konnte aber auch phasenweise wie ein Mummelgreis vorm Labtob gehängt und mich berieseln lassen.Ich wollte nie einen Fernseher, aber doch nun besitze ich einen aber recht klein und streame. Ist mir aber zu blöd das Wohnzimmer zu beschallen, also doch nur Labtop und Kopfhörer ...Das sieht immer noch seriöser aus, als ob man einen Flachbildschirmfernseher in Wohnzimmerwandfläche besitzt und dann Videospiele macht.Dabei sieht das keiner, denn ich bin ein Single,arbeite und mache ständig Unordnung, der lieber keinen Besuch einlädt oder irgendwelche Interieurglanzfotos der Wohnung auf Instagram zeigt.Im Gegensatz zu vielen Influencern wohne ich in keinem Loft,aber für ein Foto scheuen die auch keine Kosten, um sich im Hotelzimmer oder "Workingsspace" abzulichten. Man weiß nie wieviel Fake daran ist.

Interessanterweise bin ich die ganzen Jahre beim Yoga hängengeblieben und die ganze Sache wuchs auch immer mehr. Man postet nun auf Instagram die ästhetischsten Körper, die sich elegant im Flow verbiegen.Wahrscheinlich gibt es dafür auch Filter, das der Kugelbauch gebräunt definiert und und der dicke Hintern nicht hängt sondern konkav appettitlich wie ein Apfelbäckchen durch die ultraengen Leggings sich darbietet.Und ich habe mir gedacht, das ich das auch will!

Hahaha- reingefallen. 

Mit 55 wird man unbeweglich und steif und statt ein Dauerabo beim Physiotherapeuten zu haben macht man von alleine Sport. Ich zumindest spiele seit etlichen Monaten, nachdem der Corona-Lockdown in der Firma, besonders unserer starrköpfigen Abteilung, durch mein insistieren von Argumenten, aufgehoben wurde, wieder die Sportskanone und mache wenigstens 20 Minuten für meine Kollegen ein paar Bewegungsübungen gegen Genickstarre, Buckel und Hüftschmerzen, und einmal pro Woche im Park Qigong.

Geld verdiene ich damit nicht, aber ich bekomme Anerkennung und ich mache selbst regelmässig etwas. Das ist mein Trick gegen den inneren Schweinehund, der es sich mittlerweile auf dem Sofa so richtig gemütlich gemacht hat. Das ist der wahre Post Covid Albtraum- Wir sind alle träge und nicht mehr beweglich geworden,denn ausser Videosport in schlechter Qualität gab es nur einen Spaziergang.

Ich hatte letztes Jahr im Herbst eine Walkinggruppe gegründet und ich war die Jüngste, denn 10 Kilometer Ausflüge sind eben Oldschool.Leider aber auch die älteren Herrschaften, die sich im Besserwissen gerne konkurrieren.Man kann sich nicht wirklich dabei entspannen.

Und Bali ist der Inbegriff von ästhetischem Reisen.Auch hier gibt es epische Fotomotive, die einfach als Kulisse  für diese Influencer aufgebaut wurden.

Und es gibt Ubud, der Inbegriff von "Love Eat Pray" und dem Yoga.Ist es eine Offenbarung, das dort viele ihren Yogalehrer gemacht haben und ich beobachtete in Berlin einen Zusammenhalt von den Eingeweihten, und mein Reise-Gen begann zu pulsieren, denn alle waren so wie ich es früher war. Locker, großzügig, offen und interessiert. Seit wann gehöre ich nicht mehr dazu? 

Ach ja, seitdem ich immer weniger allein verreiste und ich mich um Menschen kümmerte, die sich gar nicht für mich interessierten oder verstanden. Das sagt jeder und das ist doch nur alles Einbildung.Hmm...

Seitdem ich verstanden habe, das ich in einer größeren Midlifecrisis bin,habe ich mich immer mehr zurückgezogen und geschämt.Also presche ich nun voran und höre auf mich zu verstecken. Ich habe keinen Grund dazu, denn auch wenn mein Umfeld nicht gerade passend ist, kann ich doch eine Plattform finden wo ich Ich sein kann, oder ?

Ich, die gerne Leute kennenlernt, die gerne liebt,die laut und falsch singt, die gerne malt,gerne asiatisch und vegan isst, die gerne Sport macht, die gerne lacht, die gerne schwimmt, die gerne taucht, die gerne surft, die gerne Schmuck bastelt und die verdammt gerne fotografiert und schreibt.

Das alles kann ich auf Bali, solange ich noch jung sein darf will ich es sein. Weg mit dem ständigen Sorgen um jede komische Entscheidung, die gegen jeglichen gesunden Verstand ist, weg mit dem unglaublich miesen Laune meiner Mitmenschen, die man nur schütteln möchte. Manchmal klappt es ja auch, aber oft hänge ich selbst fest und dann brauch ich selbst wieder einen Anschubser, den ich nicht nur durch eigene Meditationspraxis , sondern auch durch spirituelle Unterstützung von anderen Heilern für teures Geld  kaufe. Ich denke das sagt alles wie unwohl ich mich oft fühle.

Ich habe mich für  20 Tage in ein Yogaresort eingebucht und werde das alles abschütteln. Ich möchte nicht mehr diese Opferhaltung und Unsicherheiten in meinem Leben, wer ich für Andere zu sein sollte.

Und ich werde auch aufhören nochmal die Mutti für Andere  (auch besonders verpflichtend für meine eigene Mutter seit dem Tod meines Vaters)zu spielen.

Ja wir werden sterben, aber noch nicht heute und ich lass mir  meine Lebendigkeit nicht schon vorher begraben, auch wenn schon einige in meinem Alter  verstorben sind.Und auch wenn ich allein bin heisst es nicht das ich innerlich absterben muß, weil mir keiner zuhört oder in mir ein Projekt für das Überstülpen eigener Ansichten, Projekte sieht und mich " verbessern" will.Ich bin kein Opportunist, weil ich Freunde bräuchte.Allerdings sieht es so aus, das man somit so vorsichtig ist in dem was man von sich erzählt, das man besser schweigt. Denn es hat sich im Laufe der Jahre der  Anspruch und Ehrgeiz wie es laufen sollte ziemlich stark erhöht, weil man zuviel Zeit hat darüber alleine nachzudenken, das Andere  ja nie haben.Und selbstverständlich läuft es in Gedanken völlig rund während die Realität sich völlig gegenteilig entwickelt, wenn man sich so versteckt.

Es läuft einiges schief und für Andere hört sich das  selbstverordnete Vegetieren, in deren Augen genannt Faulenzen , aber  auch für die  "das Ruhe vor allen haben sich entfalten können", sprich immer allein sein wie der perfekte Plan an, und sprechen von meiner ständigen Unzufriedenheit.

Ich will nicht absprechen, das Familie anstrengend ist,  denn ich habe es bewußt abgewählt, weil ich glaubte es gibt immer Menschen, die sich nach Feierabend gegenseitig inspirieren und Spaß haben.Ausserdem hab ich mich immer in meine Arbeit reingekniet und bin oft erschöpft  gewesen, so das ich nach ein paar Jahren die Reissleine zog, und mich finanziell etwas einschränkte um auf Teilzeit zu gehen.Und meine Arbeit ist.......- nur ein Mittel, um zu leben.Aber unfreiwillig mein Lebensmittelpunkt geworden.

 Das es  so ruhig um mich rum ist. liegt wohl auch an meiner mentalen Anpassungsfähigkeit ständig mir selbst Verantwortung zu implemtieren.Ich habe mit dieser Entscheidung seit mehreren Jahren mir selbst ein Gefängnis gebaut.

 Und ist ja auch unglaublich raffiniert, wenn man sich plötzlich selbst wie ein ungehobelter Teenager in Selbstmitleid hinflätzt und die anderen spiegelt oder sie wütend angreift, weil man nicht aus seiner Haut kann.

Wenn Leute von Panikattacken, Depression  und HSP auf Instagram posten hab ich schon immer die passende Strategie gefunden, um nicht in ein Loch zu fallen. 

Diese Bali Reise mit Ausbildung zum Yogalehrer ist vielleicht auch nur eine Strategie, um mich wieder körperlich und seelisch auf Vordermann zu bringen.Aber es geht nichts über eine gute Meditation, das alles nur Gedanken sind und nichts die Realität, Wenn ich heute meine Reise in Gedanken vorstelle, habe ich zuerst das Geplänkel des Mindfucks der Medien im Kopf..:

Corona.- hoffentlich bekomme ich kein Corona

Flugchaos auf dem BER- hoffentlich bekomme ich meinen Flug und habe mein Gepäck..

Und dann kommt Bali und ich bin endlich raus aus dem Scheiss: Energiekrise und  Kostenexplosion  

Warum ausgerechnet Bali oder Hawaii? Weil ich glaube und hoffe das diese Angst das Leben zu verpassen aufhört.. Lets go surfing.

Nachtrag : Ich bin zurück gekommen, Ich habe weder die Yogaausbildung abschließen können, noch irgendwelche legendären Wasserfälle oder Wellen bestiegen. Gleich in der ersten Woche bin ich in ein Loch gefallen und hatte mir im Schienbeien eine Arterie abgerissen, die schlecht vernäht wurde, so das ich nochmals in eine Spezialklinik zur Operation mit einwöchigen Blutaufbau und Antibiotikatherapie  also im Krankenhaus verbrachte .Ich war zwischenzeitlich pleite, weil die Auslandskrankenversicherung nicht sofort zahlte ,und meine Auslagen über €1000 erst in 8 Monaten, eigentlich wurde ich wie ein Mensch zweiter Klasse behandelt und musste trotz tiefer Wunde über eine Stunde auf eine Behandlung warten.Ich habe durch Fehlzeiten keine Yogalehrerzertifizierung machen können und habe damit 2000€ quasi in den Sand gesetzt, denn die Onlinversion die ich jetzt machen darf, hat bei Udemy nur einen Wert von 100€. Ich konnte praktisch gar nichts machen, außer mit dem Taxi  Sightseeingtouren. Es ist dort sehr günstig, so das ich nicht vorzeitig abreisen mußte. Ich habe von einer Freundin Geld geschickt bekommen.Ich habe die Freundlichkeit  und Hilfsbereitschaft der Balinesen sehr geschätzt, hingegen mich die Yogacommunity erstmal schockierte mit ihrer Ignoranz.Ich bin die Zeit auf Bali komplett auf mich angewiesen gewesen, denn ich konnte keine Freundschaften schließen.


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